Aus dem Protokollbuch des Schützenvereins

Horrido mit Dauer-Feuer!“, so schallt es seit mehr als 175 Jahren über Lünern, wenn sich die Schützen des Schützenvereins Lünern 1838 zum Schützenfest oder anderen Gelegenheiten treffen.

Das vorliegende Protokollbuch beginnt im Jahre 1843. Der Verein hat schon einige Jahre früher bestanden, denn das älteste Beweisstück für unseren Verein bildet die Königsplakette aus dem Jahre 1839.

Da im Jahre 1839 schon ein Schützenfest gefeiert worden ist, werden die Jahre 1838 als Gründungsjahr für den Schützenverein Lünern betrachtet.

Nach den Aufzeichnungen im Protokollbuch lautet der Name des Vereins „Schützenverein Lünern – Nordlünern“. Ebenfalls sind die ersten Statuten des Vereins aus dem Jahre 1843 im Protokollbuch enthalten. Im Jahre 1843 betrug die Mitgliederzahl 168 Schützenbrüder.

Von den hier eingeschriebenen Mitgliedern gehören zur Commune Lünern 132 Schützenbrüder. Dass im Schützenverein Lünern und Nordlünern der wahre Schützen- und Kameradschaftsgeist gepflegt wurde, geht daraus hervor, dass schon seinerzeit im Jahre 1843 Mitglieder aus aus den Nachbargemeinden zu verzeichnen waren. So waren es aus den Communen Stockum 6, Mühlhausen 6, Ostbüren 6, Uelzen 2, Bommern bei Witten 3, Beckinghausen 1, Elberfeld 1, Bramey 2, Heeren 1 und aus der Stadt Unna 8 Schützenmitglieder in unserem Verein. Von den hier genannten Namen der Mitglieder sind doch viele noch heute mit der Geschichte unseres Dorfes eng verbunden. Besonders erwähnenswert ist auch der Name von der Becke, Gutsbesitzer in Heeren. Herr von der Becke war Mitglied des hiesigen Vereins und weckte im Jahre 1840 den echten und wahren Schützengeist in unserer Nachbargemeinde Heeren.

Der im Jahre 1843/44 amtierende Vorstand setzte sich aus folgenden Schützenbrüdern zusammen: Wiemann, Peuckmann, Vogt, Reichenbach und Bimberg.

Aus dem Absatz 24 der damaligen Statuten geht die hohe Disziplin und Ordnung hervor, die zu dieser Zeit herrschte, wo es wörtlich heißt: „Dass an beiden Tagen abends 10 Uhr der Zapfenstreich geschlagen und der Bierkeller verschlossen wird. Das Fest hat alsdann ein Ende.“

Die Jahre 1844 bis 1892 sind im Protokollbuch nicht verzeichnet. Dass aber in Abständen von 2 bis 3 Jahren Schützenfeste gefeiert wurden, beweisen die vorhandenen Königsplaketten an der alten Königskette aus dem Jahre 1843.

Da in diesen Jahren die gesamte Einwohnerschaft des Dorfes zum Schützenverein gehörte und alle eine Gemeinschaft bildeten, verzichtete man allem Anschein nach auf eine Weiterführung des Protokollbuches.

Erst im Jahre 1892 wurden weitere Eintragungen unter der Feder des noch heute hochverehrten Herrn Hauptlehrers und Schriftführers Böckmann vorgenommen. In diesem Jahr zählte der Verein 165 Mitglieder.
Die Vereinsführung lag in den Händen von Schützenbruder Oberst Tünnemann. Der weitere Vorstand setzte sich wie folgt zusammen: Schriftführer Böckmann, Rendant Winkelkötter, als Deputierte Heinrich Stemann, Wilhelm Wiemann, Heinrich Biermann und Wilhelm Wellmann. Hierzu gehörte noch der Major Carl Lehmkämper.

Das Bataillon war zu dieser Zeit in 2 Kompanien aufgeteilt. Die 1. Kompanie bestand aus den Mitgliedern des Ortsteils Lünern und die 2. Kompanie aus den Mitgliedern des Ortteils Nordlünern.